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02. Dezember 2024

Mehr Bio und Regionalität in der Gemeinschaftsverpflegung – Dank öffentlicher Ausschreibungen

Die öffentliche Beschaffung hat eine enorme Macht: Sie kann dazu beitragen, unsere Welt nachhaltiger zu gestalten. Ein Bereich, in dem diese Macht besonders deutlich wird, ist die Gemeinschaftsverpflegung. Denn was in Schulen, Krankenhäusern und Kitas auf den Teller kommt, beeinflusst nicht nur unsere Gesundheit, sondern auch die Landwirtschaft und die Umwelt.

Bio und Regional: Ein Erfolgsduo für mehr Nachhaltigkeit

Immer mehr Kommunen setzen auf eine nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung und integrieren Bio- und Regionalprodukte in ihre Speisepläne. Doch wie können sie sicherstellen, dass diese Produkte auch tatsächlich zum Einsatz kommen? Die Antwort liegt in den Ausschreibungen für Verpflegungsdienstleistungen.

Welche Möglichkeiten haben Kommunen?

  • Bio-Mindestquoten: Eine einfache und effektive Methode ist die Festlegung von Mindestanteilen an Bio-Produkten. Diese müssen von den Bietern zwingend erfüllt werden. Die Bio-AHV-Verordnung bietet dabei eine gute Orientierung.
  • Bio-Anteile als Zuschlagskriterium: Hier wird der Bio-Anteil als Bewertungskriterium herangezogen. Je höher der Bio-Anteil, desto besser die Bewertung.
  • Regionalität: Auch wenn regionale Produkte sehr beliebt sind, gibt es rechtliche Grenzen bei der Festlegung von Herkunftsregionen. Dennoch gibt es Möglichkeiten, wie beispielsweise das Konzept des regionalen Sourcings, um die Verwendung regionaler Produkte zu fördern.

Warum ist das so wichtig?

  • Umweltschutz: Bio-Landbau schont die Umwelt und fördert die Artenvielfalt. Regionale Produkte reduzieren Transportwege und damit CO2-Emissionen.
  • Gesundheit: Bio-Lebensmittel sind oft nährstoffreicher und enthalten weniger Schadstoffe.
  • Regionale Wirtschaft: Der Kauf regionaler Produkte stärkt die lokale Landwirtschaft und schafft Arbeitsplätze.
  • Transparenz: Durch die Angabe von Herkunft und Anbaumethode wird mehr Transparenz in die Lieferketten gebracht.

Herausforderungen und Lösungen

Natürlich gibt es auch Herausforderungen bei der Umsetzung von Bio- und Regionalitätsquoten. Dazu gehören unter anderem:

  • Kosten: Bio-Produkte sind oft teurer als konventionelle Produkte.
  • Verfügbarkeit: Nicht alle Produkte sind das ganze Jahr über in Bio-Qualität und regional verfügbar.
  • Bürokratie: Die Umsetzung von Bio- und Regionalitätsquoten erfordert einen gewissen bürokratischen Aufwand.

Lässt sich durch die Gestaltung von Vergabeunterlagen die Wahrscheinlich der Verwendung regionalen Lebensmittel erhöhen?

Trotzdem gibt es im Rahmen von Vergabeverfahren Möglichkeiten, zumindest die Wahrscheinlichkeiten für die Verwendung regionaler Lebensmittel zu erhöhen.
Einen Überblick dazu, was machbar und nicht möglich ist, gibt folgende Tabelle. Bitte beachten Sie dabei: Diese Zusammenstellung soll eine erste Orientierung geben aber ersetzt keine Rechtsberatung.

ausschreibung

Fazit

Die öffentliche Beschaffung bietet enorme Potenziale, um die Ernährung nachhaltiger zu gestalten. Durch gezielte Ausschreibungen können Kommunen die Verwendung von Bio- und Regionalprodukten in der Gemeinschaftsverpflegung fördern. Das kommt nicht nur der Umwelt und der Gesundheit zugute, sondern stärkt auch die regionale Wirtschaft. Es ist an der Zeit, dass wir alle gemeinsam daran arbeiten, eine nachhaltige Ernährung zum Standard zu machen.

Was können Sie tun?

  • Informieren Sie sich: Tauschen Sie sich mit anderen Bürgerinnen und Bürgern, Kommunalpolitikern und Caterern aus.
  • Engagieren Sie sich: Setzen Sie sich dafür ein, dass Ihre Kommune nachhaltige Verpflegung in Schulen und Kitas fördert.
  • Konsumieren Sie bewusst: Entscheiden Sie sich auch privat für Bio- und Regionalprodukte.

Gemeinsam können wir eine nachhaltige Zukunft gestalten!

 

Weitere Infos im Web:

 

 

 

 

Quelle:  Andreas Greiner, Ökonsult auf  "Bio" und "Regio" bei Ausschreibungen zur AHV

Bildquelle: Schalen aus rostfreiem Stahl Foto – Kostenloses Bild zum Thema Essen auf Unsplash