Das Bio-Kernobstjahr 2025/26 verspricht eine spürbare Entspannung auf dem Markt. Nach zwei Jahren mit witterungsbedingten Ausfällen ist dank guter Ernte wieder eine große Auswahl an deutschen Bio-Äpfeln und eine verbesserte Versorgung bei Bio-Birnen zu erwarten. Verbraucherinnen und Verbraucher dürfen sich auf ein breiteres Sortiment mit heimischem und europäischem Obst freuen.
Insgesamt setzt die Versorgung in der kommenden Saison stärker auf europäische Eigenmengen. Importe werden zwar weiterhin notwendig sein, die Abhängigkeit von Überseeherkünften nimmt jedoch ab.
Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
Obwohl sich die kurzfristige Lage entspannt, bleibt das langfristige Angebot in Deutschland begrenzt, da die Anbauflächen kaum wachsen. Die Witterung bleibt der entscheidende Einflussfaktor für die Erntemengen.
Markus Schraff, Leitung Bio-Vertrieb bei der Obst vom Bodensee Vertriebsgesellschaft mbH, benennt die größten aktuellen Herausforderungen:
- Witterung: Der Klimawandel erhöht das Risiko von Spätfrösten im Frühjahr (durch mildere Winter und früheren Austrieb) sowie von Hitzestress und Sonnenbrand im Sommer.
- Vermarktung: Die Branche ist mit hohen Qualitätsanforderungen des Handels, Preisdruck und dem Angebotsdruck aus den verschiedenen europäischen Anbaugebieten konfrontiert.
Mittel- bis langfristig richtet sich der Anbau auf die Anpassung an den Klimawandel aus. Es werden vermehrt hitzetolerante und widerstandsfähige Sorten gepflanzt. Auch der effiziente Umgang mit Wasser gewinnt an Bedeutung.
Darüber hinaus spielen technologische Fortschritte eine Rolle: Sensoren zur Datenerfassung (Bodenfeuchtigkeit, Nährstoffe), Roboter zur Unterstützung bei Vegetation und Ernte sowie Drohnen zur frühzeitigen Erkennung von Schädlingsbefall sollen mittelfristig eine präzisere Bewirtschaftung der Obstplantagen ermöglichen.
Text und Interview (Auszüge): Ursula Schockemöhle, AMI
Quelle: Marktinfo Bio-Kernobst: Entspannung am Markt zu erwarten
