Deutschland ohne klares "Nein"
Der 16. November 2023 geht als schwarzer Tag für Artenvielfalt in die Geschichte der Bio-Landwirtschaft ein.
Denn auch am 16.11.2023 konnte in Brüssel bei der zweiten Abstimmung keine Einigung erzielt werden über die Frage, ob Glyphosat für weitere zehn Jahre in der EU zugelassen werden soll. Erneut hat sich Deutschland bei dieser Entscheidung enthalten!
Es ist unverständlich, wie die Transformation der Landwirtschaft gelingen soll, wenn die politischen Weichen dafür nicht gestellt werden. Es gilt nun umso mehr, dass das im Koalitionsvertrag angekündigte nationale Glyphosat-Verbot schnellstmöglich umgesetzt wird. Dafür setzt sich das Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft weiterhin ein!
Dazu Bündnissprecherin Julia Schumacher: "Die Entscheidung der EU-Kommission ist [...] noch nicht bestätigt. Wir lassen nicht locker und wenden uns zusammen mit 105 weiteren Organisationen an Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission, die Nichtverlängerung der Zulassung vorzuschlagen – im Sinne des europäischen Green Deal.“
Mit seiner Enthaltung hat die deutsche Bundesregierung die Riesenchance vergeben, Glyphosat endlich vom Acker zu bekommen. Dabei verspricht dieselbe Regierung, dass Produkte aus Ökolandbau – bei denen die Anwendung von Glyphosat nicht erlaubt ist – bis zum Jahr 2030 30 Prozent Marktanteil erreichen sollen.
Kein "Nein" zu Glyphosat, aber neue "Bio-Strategie 2030"?
Ironischerweise kündigte das Landwirtschaftsministerium für heute den Start einer aufwändigen Informationsoffensive an, die darüber aufklärt, warum Bio kaufen so wichtig ist. Damit delegiert Cem Özdemir die Verantwortung für das Gelingen der Agrarwende zum guten Teil einfach an die Verbraucher.
Was Sie selbst tun können? Entscheiden Sie sich für Bio-Produkte und unterstützen Sie damit eine Landwirtschaft, die ohne Glyphosat auskommt.
