Tierwohl in die Kantine: Öko-Fleisch erfolgreich etablieren
In der aktuellen Ausgabe des Bioland-Magazins erfahren Sie, wie sich Öko-Fleisch in Kantinen erfolgreich etablieren lässt. Die Autoren Andreas Möstl und Katrin Zander von der Universität Kassel/Witzenhausen beleuchten, wie die artgerechte Tierhaltung von Öko-Tieren oft nicht im Fokus der Kantinennutzer steht. Eine Studie mit 834 Teilnehmern zeigt, dass Menü und Preis zu etwa 90% die Entscheidungen beeinflussen, während Bio-Siegel und Tierschutz-Label weniger bedeutend sind.
Das Forschungsprojekt "ÖkoMenü" analysierte Entscheidungssituationen in Kantinen durch ein Online-Kaufexperiment. Dabei spielten verschiedene Merkmale wie ökologische Tierhaltung, regionale Herkunft und Preise zwischen 3,50 Euro und 9,20 Euro eine Rolle. Überraschend war, dass trotz geringer Bedeutung im Kaufprozess, die Labels das Interesse der Kantinennutzer weckten. Die Studie zeigt, dass Gäste mehr Informationen über das angebotene Fleisch wünschen, sei es durch Siegel, Hintergrundinformationen oder beides.
Die qualitative Studie analysierte, welche Informationen Kantinengäste wünschen und wie man sie am besten aufbereitet. Dabei stellte sich heraus, dass Gäste wenig über die Öko-Tierhaltung wissen, positive Aspekte wie Auslauf im Freien aber gut ankommen. Die Kommunikation in Betriebskantinen sollte daher Wege finden, diese Vorzüge zu vermitteln, sei es am Speiseplan oder durch betriebliche Medien wie Intranet und Faltblätter.
Die Ergebnisse legen nahe, dass eine erfolgreiche Förderung von Öko-Fleisch in Betriebskantinen durch ein attraktives Speisenangebot gestaltet werden kann. Betont werden sollte dabei, wie die artgerechte Tierhaltung von Öko-Tieren realisiert wird und wie Gäste davon profitieren.
Quelle: Bioland Fachmagazin (bioland-fachmagazin.de)